SCAL unterwegs:

Fahrt ins Blaue führte in das Germanenreich

In den Morgenstunden des 2. Oktober 2004 startete unsere diesjährige Fahrt ins Blaue, die von unserer Festleiterin, Petra Lahmann, wieder gut vorbereitet und ausgerichtet war. Aber - welch ein Graus – der Himmel hatte ausgerechnet an diesem Morgen seine Schleusen geöffnet. Es schien zumindest schon mal von außen ein feuchter Tag zu werden. 27 Mitglieder und Gäste hatten sich pünktlich um 10.00 Uhr im Vereinslokal „Zum Stern“ gut gelaunt eingefunden, in entsprechender Wetterbekleidung natürlich. Die Festleitung erwartete uns bereits am reichhaltig gedeckten Frühstückstisch und zur Begrüßung gab es erst einmal ein Glas Sekt. Voller Spannung wurde die Lüftung des Geheimnisses erwartet, wohin es am heutigen Tage wohl gehen und was uns erwarten würde. Doch erst einmal hieß es, seinen Grips anzustrengen. Ein Fragebogen wurde an die Teilnehmer ausgehändigt, der es in sich hatte und den wir im Laufe des Tages dann bei der Festleitung wieder abgeben sollten. Die Fragen drehten sich um Allgemeinwissen, es waren verzwickte Scherzfragen darunter und auch Geschicklichkeit im Umgang mit vermeintlich wahllos aufgeführten Buchstaben war gefordert. Diese sollten restlos wieder zu Städtenamen zusammengesetzt werden.
Etwa gegen 11.30 Uhr bestiegen wir einen Omnibus und der Regen war auch vorbei. Das Fahrziel war immer noch nicht bekannt, doch schon bald merkten wir, dass es in Richtung Hameln ging. Dann sogar an Hameln vorbei. Im Emmerthal bogen wir von der Bundesstraße ab zu einem ersten Halt. Einige kannten sich in der Gegend gar nicht mehr aus. Die Strecke führte an der Weser entlang bis nach Höxter-Albaxen zur rustikalen Waldgaststätte „Rübezahl“, etwas außerhalb des Ortes gelegen. Nach kurzer Einkehr wurden wir alle ins Freie gebeten. Es erwartete uns der Germanenfürst Wotan in seinem historischen Gewand. Wir mussten nun auch unsere germanische Geschicklichkeit beweisen. Zuerst wurden Freiwillige gesucht, die einen rustikal gezimmerten Wagen mit Galgenbaum in eine bestimmte Position schieben bzw. ziehen mussten. Michael Tasch und Kathrin Zack wurden die Anführer unserer Gruppe und mit germanischen Insignien versehen. So durfte Michael stolz einen Germanenhelm tragen, während Kathrin sich mit einer Germanenkapuze begnügen musste (durfte).

Zuerst galt es, mit einem Germanenspeer einen am Galgenbaum aufgehängten Jutesack zu treffen. Der Speer war für uns Schützen ein eher ungewohntes Sportgerät und die Ergebnisse waren teilweise durchwachsen. Lediglich die Ausreden waren die altbekannten und sie waren nicht wesentlich vom üblichen Wehklagen im heimischen Schießstand zu unterscheiden.

Dann wurde der Keulen-Weitwurf ausgetragen. Michael, der Germanenboss musste nun nach jedem Werfer die Keule zurückholen und vom Liegeplatz der Keule aus die Strecke bis zum Abwurfplatz mit „gleichmäßigen“ Schritten abschreiten. Die Gruppe zählte zur Prüfung gleich laut mit.

Dann ging es zum Bogenschießen. Das Treffen der Scheibe war gar nicht so einfach, handelte es sich doch um einen germanischen Bogen, der mit den heutigen Sportbögen höchstens und wenn überhaupt dann nur den Namen gemein hatte. Wie es bei den alten Germanen damals eben so war. Die Ergebnisse aus Speer- und Keulenwurf und Bogenschießen wurden notiert und addiert.

Nach dem die Disziplinen absolviert waren, nahmen wir wieder in der Gaststube Platz. Es wurde ein schmackhafter Schweinebraten mit allen erdenklichen Beilagen und mit Salatplatte serviert – und alles davon reichlich. Dann erschien Wotan erneut und brachte mit seiner altgermanischen Luftsackkommode, heute würde man Akkordeon dazu sagen, Stimmung in den Laden – Gemütlichkeit pur. Zu uns gesellten sich auch andere Gruppen mit denen schnell Kontakt hergestellt war, so auch zu einem Schützenverein aus Düsseldorf. Zwischendurch gab Wotan das Ergebnis des Germanen-Wettbewerbs bekannt. Sieger in unserer Gruppe war Mike Zschiedrich, einer unserer Gäste. Mike und auch unser Helmträger Michael Tasch, wurden zu Germanen-Fürsten geschlagen. Kathrin Zack wurde zum Hütten-Fräulein ernannt und darf sich nun „Fräulein Thusnelda“ nennen, ein Privileg, von dem Sie wohl nur selten Gebrauch machen möchte.

Um 19.30 Uhr mussten wir schweren Herzens unsere Heimreise antreten und kehrten schließlich alle wohlbehalten zum Ausgangspunkt unserer Fahrt zurück. Unserer Festleitung möchte ich hier nochmals ausdrücklich den besten Dank aller Teilnehmer für die Ausrichtung dieser schönen Blaufahrt zum Ausdruck bringen. Unser Team der Festleitung hatte mal wieder gute Arbeit geleistet und wir freuen uns aufs nächste Jahr

Stand: 10.02.2005
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